Heute, am 17. Mai, hat der Ramadan in Marokko begonnen. Im Unterschied zu manchen anderen Ländern beginnt der Ramadan nicht nach Berechnung, sondern mit tatsächlicher Sichtung des Mondes.
Butyi und ich sind vorgestern – allerdings nach Berechnung und Plan – von Marrakech aus zum Meer aufgebrochen, um einen Teil der Atlantikküste zu entdecken.
Unser erster Halt ist Imsouane.
Wie lange ich hier bleiben werde, werde ich davon abhängig machen, was sich hier an Begegnungen entwickeln und wie es uns gefallen wird.
Nach den ersten zwei Tagen kann ich jedoch sagen: Es ist ein Hundeparadies!
Davon abgesehen finde ich es sehr sympathisch hier. Die Leute sind offen und herzlich.
Ich habe bereits nach zwei Tagen meinen Stammladen und Bekanntschaft mit Roger gemacht, ein Baske, der fließend Tachelhit spricht.
Das kleine Fischerdorf ist komplett Tachelhit. Tachelhit ist das Souss-Tamazight, der Dialekt der Imazighen hier. Dieser Dialekt geht fließend in das Tamazight des Hohen Atlas über, so dass die Grundbegriffe, wie ich sie lerne, dieselben sind oder sich ähneln.
Neben den Einwohnern befinden sich hier die Surfer. Ansonsten habe ich bisher keine Touristen gesehen und alleine diesen Umstand finde ich außerordentlich sympathisch.
Viel zu „tun“ oder Abwechslung gibt es hier nicht.
Hier gibt es von Vielem nichts und von Nichts viel.
Eine Basis also für neue Begegnungen und für Geschichten, die hier – mit Muse und Zeit – endlich geschrieben und allmählich erzählt werden wollen…