Über mich und diesen Blog

Azul!

Mit dem Entschluss, meine Erlebnisse und Gedanken zu teilen, habe ich im Mai 2017 Neuland betreten und begonnen, hier auf dieser Webseite öffentlich zu schreiben.

Seit meiner ersten Begegnung mit der marokkanischen Kultur, dem darauf folgenden intensiven Austausch und Besuchen mit und bei Bekannten und zuletzt meiner viermonatigen Reise mit Auto und Hund quer durch das Land, ist mein Herz so übervoll von Eindrücken, dass es mir eine Leidenschaft geworden ist, zu schreiben und zu berichten.
Während meiner Reise stellte das Schreiben weiterhin eine mir Sicherheit und Orientierung gebende Tätigkeit dar. Wenn die Umgebung und Menschen sich ständig ändern, wenn die Gedanken wie kleine Atlashörnchen in den Bergen durch den Kopf flitzen und die Gefühle immer wieder neu geordnet werden müssen, war und ist mir das Schreiben eine Wohltat!

Dabei ist diese Form des Festhaltens und Verarbeitens von Erlebnissen etwas anderes als das Führen eines Tagebuchs.
Der Akt des Niederschreibens mit dem fast zeitgleichen Veröffentlichen beinhalten eine Dynamik, die mich Worte bewusster wählen und Inhalte intensiver durchdenken lassen. Je nach Phase fühle mich als teilnehmende Beobachterin zweier Kulturen, die der Marokkaner*innen und meiner eigenen. Das öffentliche Schreiben wiederum erweitert meine Persepktive und ich betrachte mich selbst durch die Augen Dritter, durch die potenziellen Leser*innen meiner Gedankengänge. Dies macht verletzlich, gleichzeitig aber auch mutiger.
Ich bin gewachsen in den letzten Monaten, nicht nur durch das Reisen, sondern durch diese Art Kulturen zu erleben und zu hinterfragen.

Auch außerhalb meiner Aufenthalte in Marokko beschäftigt mich diese Kultur, vielmehr noch, da ich meine eigene Kultur zunehmend intensiver wahrnehme. Ich ziehe Vergleiche, kontrastiere, sehe jedoch zunehmend Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten.
Es sind rekursiv gesehen weniger Aha-Erlebnisse vor Ort, sondern Erkenntnisse, die sich mit etwas Abstand, oft erst beim Schreiben selbst einstellen und die mir sehr wertvoll sind.

Meine Affinität zu Marokko hat sich von der anfänglichen Begeisterung in eine tiefe Verbundenheit gewandelt, nicht zuletzt durch die Begegnungen, die ich machen durfte. Gleichzeitig bin ich kritischer geworden.
Alles andere wäre auch unglaubwürdig und unwahrscheinlich, zeichne ich mich zwar durch eine hohe Begeisterungsfähigleit und Neugierde aus, stoße aber auch schnell an „Gegebenheiten“, die ich nicht akzeptieren kann und will.
Grenzen, die Persönlichkeit und Freiheit beschneiden – sei es von Mensch oder Tier, Kind oder Erwachsener, Frau oder Mann -, unreflektiertes Denken und Handeln, weil es halt „schon immer so war“, dies weckt in mir das Bedürfnis, aufzustehen und zu kämpfen.

Meine Artikel habe ich selten als kritisch und nie als „neu“ oder rebellisch empfunden. Es fühlten sich jedoch immer mal wieder Menschen provoziert,  seltsamerweise die Adressaten, von denen ich es nicht erwartet hatte. Wie oft und meist habe ich mich in der Zeit des Schreibens allerdings  über wunderschöne Rückmeldungen und motivierende Gedanken von Leser*innen gefreut.

Dieser Blog hat sich seit den ersten Schritten hier mit meinen Erfahrungen verändert und entwickelt. Doch die Fragen und Gedanken haben sich und werden sicherlich weiterhin immer wieder um dieselben und zentralen Themen kreisen: Die der Gleichberechtigung und Freiheit, der Menschlichkeit, der Achtung und Respekts, die der Schönheit und Vielfalt des Lebens. Die Gestalt mag sich verändern, doch der Kern bleibt gleich. Ich halte mich an Natorp, der einmal sagte:

„Darum kann nichts, das je echt war, veralten.
Die Scheidung aber des Echten und Nichtechten bleibt alle Tage neu gefordert.“

Wer bin ich?

Mein Name ist Stefanie. Ich bin ein typisches deutsches Kind der 70er Jahre, aufgewachsen in einer durchschnittlichen Kleinfamilie mit jährlichen Urlauben in Spanien an der Costa Blanca.

Mittlerweile bin ich dem Alter nach erwachsen, Sozialpädagogin und Lehrerin, liebe meine Berufe, aber nicht das System.

Ich bin nicht verheiratet, nicht geschieden, habe keine Kinder und festgestellt, dass jetzt die beste Zeit meines Lebens ist. Ich weiß, wer ich bin und noch wichtiger: Ich weiß, wer ich sein kann, wenn ich meinem inneren Lebensgefühl folge und meine Fähigkeiten endlich voll ausschöpfen kann!

Ich bin frei, mit meinem Hund und Freund Butyi an meiner Seite, ein mir entsprechende Leben zu entwerfen. Und meine ersten Schritte haben mich hierbei nach Marokko geführt…

Warum Marokko? Warum ich?

Marokko hat mein Herz berührt.
Vom ersten Moment an wusste ich, dass dieses Land in seiner Ursprünglichkeit, mit seinen Menschen mehr als nur ein Urlaub oder ein einzelner Besuch sein wird.

„Azul“ – mein Herz zu deinem – ist viel mehr als nur eine Willkommensfloskel der Imazighen (Berber). Es ist ein Ausdruck des Stolzes auf die eigene Herkunft und Kultur, der inneren Freiheit jeglichen Widrigkeiten zum Trotz und der gegenseitigen Verbundenheit.

Kein Willkommensgruß könnte für mich passender sein!

Ich möchte die Kultur Marokkos kennen lernen, die mich in ihrer Vielseitigkeit und der spannenden Mischung verschiedenster Einflüsse fasziniert. Vor allem die Kultur der Imazighen hat mich tief im Innern berührt. Gleichzeitig werden die Begegnungen in und mit Marokko mich meine eigene Kultur sicherlich wieder bewusster wahrnehmen lassen.

Warum schreibe ich?

Mit diesem Blog möchte ich euch einladen, mich auf meine Reise und Auseinandersetzung zu begleiten und meine Erlebnisse und Gedanken mit mir zu teilen.

Meine Erlebnisse mit der marokkanischen Kultur und den Menschen zu dokumentieren und diese dann tatsächlich zu veröffentlichen, machen meine Erlebnisse für mich erst richtig real und greifbar.

Zwischendurch, wenn ich innehalte und mir dem bisher Erlebten bewusst werde, staune ich und denke: „Das kann nicht ich sein, die das erlebt! Das muss eine andere Person sein…“

Gleichzeitig wird dieser Blog von den Menschen leben, die diesen besuchen und mitwirken, die sich hier austauschen und begegnen.

Dieser Blog wird seine Unverwechselbarkeit erst durch euch erhalten, die ihr meine Darstellung der Erlebnisse erweitert, ergänzt oder hinterfragt!

Was euch hier erwarten wird – und was nicht!

  • Ich habe nicht vor, Reiseberichte über Marokko zu verfassen.

Es werden sicherlich Anregungen zu finden sein – zum Beispiel esse ich für mein Leben gerne –, ebenso werde ich Marokko natürlich auch in seinen typischen Sehenswürdigkeiten kennen lernen. Trotz dessen: Wer klare Reiserouten, Hotelempfehlungen oder ähnliches erwartet, wird hier enttäuscht werden.

  • Ebenso sind diejenigen, die sich „Verhaltens-Anleitungen“ wünschen, also wie man sich als Frau oder Mann in diesem Land zu bewegen oder sich als Ausländerin oder Ausländer korrekt zu benehmen hat, definitiv falsch.

Es werden sich Richtlinien herauskristallisieren. Doch je nach Region und Situation, und abhängig von den beteiligten Personen – und dazu gehörst auch du –, gibt es keine allgemeingültigen Rezepte.

  • Dieser Blog wird in wenigen Monaten schon gefüllt sein mit Berichten von Erlebnissen in und um Marokko. Ich werde von Begegnungen erzählen, euch Menschen, deren Leben, Sehnsüchte und Träume vorstellen.

Hierbei werden die Personen – sofern sie dies möchten – auch selbst zu Wort kommen.

  • Die Themen werden vielfältig sein und alles betreffen, was das Leben in Marokko ausmacht und mich in meinen Begegnungen berührt und beschäftigt.

Zum Schluss…

Ich freue mich darauf, euch auf meiner Reise mitzunehmen!

In diesem Sinne:

Merhaba – seid willkommen.

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